Henning Scheel
Der Erfinder und wissenschaftliche Leiter hinter dem ACALOR-System ist Diplom-Ingenieur Henning W. Scheel. In Oranienburg geboren und in Lübeck aufgewachsen interessierte sich Henning Scheel sich schon früh für die praktische Anwendbarkeit von Wissenschaften und entwickelt noch als Schüler eine neuartige Schiffsschraube und den ersten Jet-Antrieb für das Boot, auf dem er seine Schwestern morgens auf der Trave zur Schule fuhr. Er verfestigte dieses Interesse durch das Studium des Maschinenbaus an der TU Berlin. Im Laufe dieses Studiums entwickelte er erste Patente, wie das “Luneberg Antenna System for spin-stabilized vehicles” und andere von der NASA genutzte Geräte.
Von der Sonnenenergie zur Rundum-Heizung
Im Zuge seiner Forschungstätigkeit im Bereich der Raketentechnik und der Konstruktion von Satellitenbauteilen beschäftigte er sich mit Photovoltaik zur Energiegewinnung. Mitte der 60er Jahre gründete er daher den ersten Betrieb zur industriellen Herstellung von Sonnenkollektoren in Deutschland, die Solartechnik Berlin GmbH. Nachfolgend beschäftigte sich Scheel über lange Jahre mit der Entwicklung von Solarzellen und Sonnenwärmekollektoren. Parallel zur eigenen Ingenieurstätigkeit lehrte er an der TFH Berlin (Heute: Beuth Hochschule) auf dem Gebiet der "Technischen Nutzung der Sonnenenergie".
Diese ökologisch nachhaltige Form der Energiegewinnung faszinierte Scheel. Aber auch die Nachteile waren nicht zu übersehen: Zu ineffektiv war die Technik zur damaligen Zeit noch - Sonnenwärmekollektoren waren in unseren Breitenkaum in der Lage, im Winter hinreichend warmes Wasser zu erzeugen. Das Brauchwasser musste also in einer Wärmepumpe erzeugt werden.
Dem Ziel eines effektiven Heizungssystems kam Scheel näher, als er erste Wasser-Wärmepumpen entwickelte, die den gesamten Wärmebedarf eines durchschnittlichen Einfamilienhauses bedienen konnten.
In den 70er Jahren führte Scheel seine Forschungen im Bereich der Sonnenenergie auf Tennerifa weiter. Er kam jedoch zum Schluss, dass die Stromgewinnung aus Sonne ohne Subventionen nicht marktfähig sein würden - und solche Subventionen waren damals nicht zu erwarten.
Deshalb forschte er weiter und stieg auf ein System der Direktverdampfung, bestehend aus 50 Meter im Erdreich sitzenden Kupferrohren, um (heute: Erdwärmekörbe und Sole-Heizungen).
1983 expermientierte er erstmals mit Warmwasser-Fußboden-Heizungen. Der wissenschaftliche Durchburch gelang aber erst, als er auf die Idee kam, die Heizwasser-Umwälzpumpe mit dem zugehörigen Ausdehnungsgefäß und dem Entlüfter einzusparen, indem er die Kupferrohre direkt als Kondensator seiner Wärmepumpe einsetzte.
Die Zukunft des Heizens
1991 meldete Henning Scheel das deutsche Patent DE3936332C2 an, heute bekannt unter dem Namen "Direktkondensation", die Grundlage für das innovative Heizsystem der ACALOR-Anlagen. Weitere Patente folgten, auch in den USA.
Der Vision einer Umwelt- und Geldbeutel schonenden Heizanlage beschäftigt die Menschheit seit Angedenken. Herrn Scheel gelang mit der Gründung der Firma ACALOR (spanisch: "für die Wärme") im Jahr 1993 zum ersten Mal eine überzeugende Umsetzung dieser Vision - mit dem klimaneutralen Kältemittel R290.
Im Jahr 1994 gewann ACALOR damit den Umwelttechnologiepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wurde zum Wegbereiter der klimaneutralen Wärmepumpen-Heizungen in Europa, mit Installationen von Mallorca bis in den Norden Polens.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Direktkondensation und ACALOR selbst von den großen Firmen der Gas- und Ölheizungsindustrie (die erst ab 2014 begannen, auch Wärmepumpen zu bauen) und den von ihnen finanzierten Branchenverbänden heftig bekämpft und versucht, die Technologie in Misskredit zu bringen.
Herrn Scheel focht das nach dem Motto "viel Feind, viel Ehr" niemals an und inzwischen werden über 10.000 Immobilien in Deutschland und seinen Nachbarländern mit ACALOR-Wärmepumpen im Winter geheizt und im Sommer gekühlt - auch heute noch deutlich effizienter, als von den Nachahmer-Produkten.
Die Anlagen werden seither ständig weiterentwickelt: Statt mechanischer Steuerungen erhielten die Wärmepumpen später elektronische Steuerungen auf Basis selbstentwickelter integrierter Schaltungen und heute programmierbare Steuerungen, die in Smarthome- und KNX-Technik eingebunden werden können. Auch wird modernste, leistungsgeregelte Lüftertechnik verwendet und die selbstentwickelten Hochleistungsverdampfer weiteroptimiert.